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Wir wollen die kommenden Gemeindeforen dazu nutzen Menschen vorzustellen

Bernd Spindler aus Sindelfingen, verheiratet, 2 Kinder, Hirte von 30 Schafen – Seit Februar Mesner Heilige Familie Magstadt

Seit Mitte Februar bin ich für die Kirchengemeinde Magstadt als Mesner tätig. Im Januar 2022 bin ich auf die Stellenausschreibung im Maichinger Gemeindeblatt aufmerksam geworden. Es wurde jemand gesucht, “der Freude am Mitfeiern und Vorbereiten der Eucharistiefeier” hat und “katholisch” ist. Nach einem “Praktikum” im Januar ging es in die regelmäßige Phase ab Februar über.

Die vergangenen zwei Jahren im Rahmen der Coronapandemie waren geprägt von großer Veränderungen: Bisher Gewohntes wurde durch Neues ersetzt, was inzwischen in weiten Teilen auch zur neuen Gewohnheit wurde. An Vielem wurde festgehalten, aber auf andere Art und Weise verrichtet. Das war Anlass und Auslöser, vieles zu hinterfragen, die Fundamente zu suchen und vieles neu bewusst aufzubauen. So auch bei mir:

Zum neuen Kirchenjahr war es an der Zeit für eine Veränderung. Das bedeutet das Haus mit dem Stern zu verlassen und nach einer kleinen Reisezeit einem anderen Stern in neues Haus (Mansionanem) zu folgen. Das verbindende an beiden Häusern ist, dass der Ursprung in der Gnade liegt: merced(es) – spanisch, misericordia – lateinisch. Was ich damit sagen will ist, dass ich meine Arbeit beim Daimler aufgegeben habe um mit der Idee zusammen mit Schafen und den Dienst als Mesner meinen Lebensunterhalt von mir und meiner Familie zu bestreiten.

Der Hinterfragprozess der Corona-Zeit entwickelte sich zu einer Neugierde. Ich wollte mehr über die Hintergründe erfahren und mehr verstehen. Wie funktioniert Kirche? Was bedeuten die Symbole, Handlungen und Riten und was bedeutet das für meinen Glauben. Wie passt das auch in Weltbild meiner Umgebung? Wo sind die Unterschiede bzw. Identitätsmerkmale und auch die Gemeinsamkeiten der Kirche, die sich katholisch (griechisch: das Ganze betreffend, allgemein gültig) nennt?

Vieles davon erfahre ich im Gespräch mit den Gottesdienstbesuchern. Auch hier gibt es eine große Varianz an Riten, Vorgehensweisen, Werte und Bedürfnissen. Jeder hat damit seine eigene Identität und seine Art den Glauben zu leben. So wie auf einem Familienfest zu dem viele Menschen mit ihren eigenen Charakteren kommen. Das Wechselspiel zwischen Individuum und Kollektiv macht hier den Reiz. Es wird erlebbar wie ein Leib viele Glieder enthält. Jeder steht an einem anderen Punkt seiner indviduellen Reise. Vermutlich genauso bei den entsprechenden Organisationen/Kirchen.

Der Treffpunkt ist das gemeinsame (commune) Mahl mit Jesus sowie die Erzählungen die uns verbindet. Idealerweise verbunden mit Dankbarkeit (griech: eucharisita)

Neben dem Dienst in der Gemeinde kümmere ich mich gemeinsam mit meiner Schafherde um den Erhalt der Natur/Schöpfung. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung geeigneter Lebensräume für Pflanzen und Kleinstlebewesen. Ebenso bin ich mit einem kleinen Lehrauftrag im Bereich “Interkulturelle Kommunikation” für die Duale Hochschule in Stuttgart tätig.

In der Bibel finden sich viele Erzählungen bzw. Gleichnisse mit Schafen wieder. Seit dem Beginn meiner Schafhaltung verstehe ich diese besser und kann diese besser in Bezug setzen. Lassen Sie uns die Neugierde, wie sie die Kinder haben, bewahren und uns gegenseitig und die Welt erforschen.

Besonders gut gefällt mir in diesem Zusammenhang der Psalmvers 23,6 vom Schäferkollegen David.

Ich bedanke mich für die vielen Begegnungen und die Möglichkeit des Wachsens.

Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des HERRN immerdar.
Psalm 23,6 – Übersetzung nach Schlachter

Ihr Bernd Spindler

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